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Mindset im Rollenspiel

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Oliver Sax

Head-Orga

On 10.06.2021 at 14:24

Moin,

Ich habe eine schöne Beschreibung bzw. Erleuterung in einer Larp-FB Gruppe gelesen und diese möchte ich euch nicht vorenthalten.

Diese Anregungen betreffen Rollenspiel und Verhalten allgemein.

Ich kopiere den Text hier jetzt rein und danke dem Ersteller fur die Gedanken.

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Danke dafür dieses gefühlt ewige Thema einmal wieder auf den Tisch zu bringen. Wie ich finde gut gewählter Zeitpunkt.

Nachfolgend einige subjektive Eindrücke und Gedankenanstöße zu der Thematik.

Eines der für mich prägnantesten Eindrücke ist, das sich zu wenig getraut wird aus Sorge darum durch eine dumme Aktion hunderte von Arbeitsstunden welche außerhalb des Spiels stattgefunden haben, ungeplant zu verlieren. 

Ein Beispiel: Person A und B haben einen Konflikt soweit hochgespielt das es zu einem harten Konflikt kommt welcher in erster Linie der Show für andere dient damit diese was fürs Auge haben und auch eine Geschichte am Rand miterlebt haben von welcher später erzählt werden kann. Jetzt sieht sich eine Person C dazu, warum ist hier erst einmal unerheblich, dort einzuschreiten und einer der Personen oder beiden, eine 36er Trommel aus einer Stampede in unter 10 Sekunden in den oder die Körper zu Pumpen. In diesem übertriebenen Beispiel möchte Person C auf nummer sicher gehen und setzt eine Handlung an welche das Ableben eines Charakters angesagt erzwingt. “Ha, deinen Kopf behalte ich als Trophäe und nehme sie mir mit meiner Axt.”

Aus diesem Beispiel ergeben sich nun mehrere Ansätze um allgemein ein, aus meiner Sicht schöneres Spiel für viele zu liefern, welche ich nun in Stichpunkten auflisten werde:

- Die Show für andere: Weniger Wert darauf legen die eigene Agenda in den Mittelpunkt zu stellen, sondern sich selbst in einer Rolle sehen welche dazu dient anderen eine schöne Zeit zu liefern. 

- Seit Zuschauer: Wenn irgendwie, irgendwo etwas läuft, seht es euch an, überlegt euch gut ob es förderlich ist in eine Szene einzugreifen sofern ihr nicht aktiv dazu aufgefordert werdet.

- Seht die Spielzeugwaffen als Accessoire und nicht als ein Kernelement: Ein Messer, eine Axt, eine Pistole oder ein Gewehr sollte genau so wohl überlegt sein ob und in wie fern es in das Konzept eures Charakters passt wie die Frage welche Jacke Kopfbedeckung zu einem Charakter passt

- Keinen Charaktertod aufzwingen (ein zentraler Teil für mich als jemand dessen Hauptcharakter in einer militärisch orientierten Organisation spielt): Bewaffnete Konflikte zählen schon irgendwie zum Setting dazu, doch wenn ihr dabei jemand zu Boden geschickt habt, lasst die Person einfach dort liegen, dies funktioniert jedoch in meinen Augen nur wenn man folgendes beachtet:

- Mut zum verlieren: Wenn du in einem Konflikt bist, geh auch einfach mal zu Boden und bleib dort ohne dich weiter einzumischen. Gerne auch wenn du eine Rüstung trägst, doch wenn du dich von dem Schock eines treffers erholt hast, mach es bekannt und zeige es den Konfliktpartnern das du wieder mitmachst, oder krieche aus dem Gefecht heraus ohne eine Bedrohung darzustellen. Sollten sich keine Medics oder andere um dich kümmern, schleif dich schwer verletzt bis dich eine andere Person bemerkt und lass dir von dieser Person helfen, oder weiter ausnehmen.

Dies ist natürlich nur ein Auszug aus verschiedenen Gedankengängen und trotz der Vorschläge kommt es letzten Endes auf die tatsächlichen Szenen wie sie gespielt und bespielt werden. 

Daher noch der für mich wichtigste Punkt:

- Miteinander Gegeneinander: Vieles lebt von der Aktion mit- und gegeneinander, wenn ich nur für mich Spielen möchte, kann ich dies auch vor dem Spiegel zuhause, doch zu viel Miteinander belebt auch nicht denn dafür treffe ich mich mit Freunden um gemeinsam beim Abendessen zu reden und zu lachen. Doch ein ewiger Groll nimmt euch und anderen Spielmomente. 

Daher ein letztes Beispiel: Gruppe A und Gruppe B sind sich seit Eventbeginn nicht ganz Freund und haben sich schon angegiftet, jetzt Veranstaltet Gruppe B für die Spielerschaft ein Eventabend für alle, ausnahmslos, Gruppe A könnte jetzt natürlich sagen, wir machen das Kaputt oder es interessiert und nicht, doch Gruppe A kann auch sagen, wir lassen den Konflikt für einige Stunden ruhen und treffen irgendwie eine Übereinkunft mit Gruppe B um allen die Möglichkeit zu geben eine schöne Zeit während der Veranstaltung von Gruppe B zu verschaffen, denn es könnte sein das dort viel Mühe und Arbeit reingesteckt wurde welches auch für Gruppe A mit gedacht ist und man honoriert es gegenseitig. Am nächsten Tag kann man sich immer noch auf die Mütze geben.

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Joshua

On 28.06.2021 at 23:29

mega guter Gedanken Gang wir denken oft nicht darüber nach wie viel Mühe sich andere vielleicht gemacht haben. 

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Oliver Sax

Head-Orga

On 29.06.2021 at 08:59

Letztlich wollen alle ein abenteurreiches Wochenende verleben und Spass haben. Deshlab ist es wichtig sich über sein eigenes Verhalten gedanken zu machen.

Reflektiert euer Verhalten und hinterfragt die Aktionen. Denk dich in deinen Gegenüber und frag dich selbstkritisch ob dir deine Aktion gefallen hätte. Manchmal ist weniger mehr. Und das fur alle Beteiligten.

Viele wollen der Schauspieler aus dem Hollywoodblockbuster sein. 

Lasst uns alle nur Menschen sein die es irgendwie geschafft haben zu überleben.